"Dieses Haus hat eine Solaranlage" ist auf der neuen Solartafel zu lesen, die das Amt für Umwelt, Ordnung und Verbraucherschutz an Besitzer von Photovoltaikanlagen verkauft.
Nur keine falsche Bescheidenheit: Wer auf seinem Dach eine Solaranlage installiert, trägt nachhaltig dazu bei, die Umwelt zu entlasten. Weder bei der Stromerzeugung (Photovoltaik), noch der Brauchwassererwärmung (Solarthermie) werden schädliche Emissionen freigesetzt. Für die Umweltplanung der Stadt war klar, dass diese "Umwelt-Investoren" mit Ihrer guten Tat ruhig ein wenig hausieren gehen dürfen. So entstand die Idee, dies mit einer Tafel am Haus publik machen zu können.
Frederike Städtler, Gewinner des Wettbewerbs für ein Logo der "Solarstadt Fürth", entwarf deshalb neben Briefbögen auch eine "Solartafel". Umgesetzt wurde der Entwurf von Rainer Wrede, Inhaber der Agentur für Werbung und Fotografie Futura. Herausgekommen ist eine 13 mal 13 Zentimeter große Keramikfliese, auf der unter dem Logo der Solarstadt Fürth der Hinweis "Dieses Haus hat eine Solaranlage" zu lesen ist. "Wer eine Solaranlage besitzt, kann sich die Tafel gegen einen Unkostenbeitrag von 10 Euro bei mir im Amt für Umwelt, Ordnung und Verbraucherschutz abholen", sagt Mitarbeiterin Angelika Schäff. Die Umweltbehörde sponsert jede Solartafel mit dem gleichen Betrag.
Das quadratische Schild wird einfach an der Fassade – am besten neben der Hausnummer – angebracht, damit es gut auffällt. Passende Dübel, Schrauben und Plastikschutzringe zur Befestigung sind im Kaufpreis enthalten. Schäff ist sich sicher, dass Passanten durch die Tafeln sicherlich häufiger den Blick nach oben richten werden – und hofft auf den Nachahmereffekt. "Wer bei anderen sieht, dass etwas funktioniert, überlegt sich, ob dies nicht auch bei ihm klappen könnte", so die städtische Mitarbeiterin.
An fachlicher Beratung wird es möglichen Solaranlagenbauherren bestimmt nicht mangeln. Informationen erhalten Investoren im Solarenergie-Informations- und Demonstrationszentrum solid in der Heinrich-Stranka-Straße 3-5, oder beim und Solarbeauftragten Johan Gerdenitsch, Königstraße 112-114. Des Weiteren informieren zahlreiche Solarunternehmen und Unternehmen der Elektro- und Elektronikbranche.
Derzeit sind im Amt für Umwelt, Ordnung und Verbraucherschutz 129 solarthermische Anlagen mit einer Gesamtkollektorfläche von 946 Quadratmetern gemeldet (Stand 20. Januar 2004). Außerdem sind Photovoltaikanlagen mit einer installierter Gesamtleistung von 2182 Kilowatt peak registriert. Mit dieser Strommenge können rein rechnerisch rund 785 Haushalte (bei einem Durchschnittsverbrauch von 2500 Kilowattstunden pro Jahr) mit Solarstrom versorgt werden.
Diese Zahlen haben Fürth bei den Städten über 100 000 Einwohner sogar den dritten Platz in der Solar-Bundesliga-Gesamtwertung 2003/2004 beschert. Mit der neuen Solartafel kann jeder Anlagenbesitzer seinen kleinen Anteil am Gesamterfolg dokumentieren. Denn: Mit guten Taten darf man ruhig hausieren gehen.
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