3.6.2009 - Wirtschaft
Der Wirtschaftskrise zum Trotz

Noch sieht es eher nach Baustelle denn nach modernen Büros aus: Arbeiter klopfen und hämmern, Werkzeug und Baumaterial dominieren das Bild in den Gebäuden des ehemaligen Grundig-Areals in der Würzburger Straße 154. Doch bereits im Juni soll der komplette IT-Bereich der UVEX Gruppe mit 50 Mitarbeitern in das Kleeblatt Center einziehen, bevor spätestens im April 2010 die Verwaltung und alle weiteren Funktionsbereiche der UVEX Sports GmbH & Co. KG mit insgesamt 80 Mitarbeitern folgen.

Oberbürgermeister Thomas Jung, Uvex-Gesellschafter Michael Winter und Gebäudeinhaber Thomas Sommer (v. l.) bei der Baustellenbesichtigung im Kleeblatt Center.

Foto: Bidner-Wunder

Bisher sind diese noch in der Fichtenstraße untergebracht, doch der dortige Standort entspricht nicht mehr den Anforderungen an einen modernen Industriebetrieb. „Wir sind froh, dass wir Mietflächen in unmittelbarer Nähe zum Hauptsitz gefunden haben“, erklärte Michael Winter, geschäftsführender Gesellschafter, bei einer Baustellenbesichtigung.

Mit dem privaten Vermögensverwalter Thomas Sommer hat sich das Unternehmen auf einen langfristigen Mietvertrag geeinigt. Was die Belebung alter Grundig-Gebäude angeht, ist Sommer kein Unbekannter: „Er schafft es nicht zum ersten Mal, Grundig-Leerstände mit Leben zu füllen“, bescheinigt ihm Oberbürgermeister Thomas Jung, „obwohl kein großer Mitarbeiter-Apparat für ihn arbeitet, traut er sich viel.“

Trotz der globalen Wirtschafts- und Finanzkrise investiert das Familienunternehmen UVEX massiv in den Standort Fürth: 10,8 Millionen Euro lässt sich das Unternehmen die Sanierung und Modernisierung in die Bestandsgebäude in der Siemensstraße 6, der Würzburgerstraße 165, 185 und 189 kosten. Weitere 3,5 Millionen Euro werden in die Sanierung des Kleeblatt Centers gesteckt. Dort stehen künftig 4500 Quadratmeter Büroflächen und 1500 Quadratmeter Kellerflächen für Produktion und Forschung zur Verfügung. Logistik und Lager des gesamten Unternehmens wird dann in Stadeln abgewickelt.

Der Umzug in das Kleeblatt Center ist zugleich der letzte Schritt der Zusammenführung der Unternehmenseinheiten. „Durch die Konzentration der UVEX Teilkonzerne auf der Hardhöhe soll der Zusammenhalt des gesamten Unternehmens gestärkt und Synergieeffekte zum Bespiel auf logistischem Gebiet erreicht werden“, erklärt Michael Winter. Neben den Mitarbeitern und dem Unternehmen profitieren die Stadt Fürth und ausschließlich ansässige Handwerksbetriebe, wie Winter betont.

UVEX ist von seinem antizyklischen Investment überzeugt, es sei eine „solide Ausgangsbasis, um mit Volldampf durch die Krise und wieder herauszukommen“, so der geschäftsführende Gesellschafter. Die Investitionen sind zudem ein klares Bekenntnis zur Stadt Fürth. „Hier gibt es entsprechend gute Mitarbeiter, Fürth ist eine lebenswerte und dazu noch die sicherste Großstadt in Bayern, damit ist der Standort für uns ideal“, sagt Winter. Oberbürgermeister Thomas Jung hört dies natürlich gerne und lobt im Gegenzug, dass UVEX als inhabergeführtes Unternehmen nie nur auf Quartalsberichte gesetzt habe und er sicher sei, dass der Betrieb „gestärkt aus der Krise hervorgehen wird.“

Trotzdem spürt auch der bekannte Markenhersteller aus Fürth die Wirtschaftskrise deutlich. So sei der Markt für industrielle Sicherheitskleidung stark eingebrochen wie Michael Winter erklärt. Die schlechten Zeiten will man vor allem mit Kurzarbeit, Altersteilzeit und Personalumschichtungen überbrücken. Positives gibt es dagegen aus dem Bereich Ski- und auch Fahrradhelme zu vermelden. Hier ist die Nachfrage, genauso wie nach Reithelmen, sogar überproportional gestiegen. Damit können unter anderem Teile der Verluste aus dem Arbeitsschutz kompensiert werden.

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