14.9.2009 - Wirtschaft
Neuer Beschäftigungspakt bei Kennametal

„Ab Oktober bahnte sich der Absturz der Branche an, im Januar ist die Krise über uns hereingebrochen“, erklärte Kennametal-Geschäftsführer Joachim Fabry auf einer Pressekonferenz. Rund 450 Arbeitsplätze standen zur Disposition, konnten aber durch einen Ergänzungstarifvertrag gerettet werden.

Bürgermeister Markus Braun, Arbeitsdirektor Matthias Pasler, Gesamtbetriebsratsvorsitzender Antonio Lopez und Geschäfts-führer Joachim Fabry (v. li.).

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Die Opfer, die zwischen der Geschäftsleitung und dem Betriebsrat sowie der IG Metall festgelegt wurden: Die Tariferhöhung vom Mai 2009 wird auf den 1. April 2010 verschoben, die tarifliche Einmalzahlung im September entfällt, das Weihnachtsgeld 2009 wird um 50 Prozent gekürzt – die andere Hälfte soll aber 2011 und 2012 rückerstattet werden. Dem Unternehmen bringt das Paket aktuell 10,5 Millionen Euro Kostenentlastung. „Die Belegschaft hatte sehr große Angst um die Arbeitsplätze. Diese Sorge ist verschwunden, es ist Ruhe eingekehrt und alle können sich wieder auf ihre Arbeit konzentrieren“, berichtete Gesamtbetriebsratsvorsitzender Antonio Lopez.

Das Unternehmen ist seit 1993 im Verbund der amerikanischen Kennametal Inc, die sich als weltweit führender Lieferant für Werkzeuglösungen sieht. Der Standort in Fürth mit rund 340 Mitarbeitern ist das Technologiezentrum für Europa. Aktuell sind in Deutschland 4200 Mitarbeiter tätig. Mit der jetzt vereinbarten Beschäftigungssicherung lege Kennametal den „Grundstein für weiteres Wachstum“, wie Arbeitsdirektor Matthias Pasler sagte. Das Unternehmen ist optimistisch, dass im neuen Geschäftsjahr der Umsatz des letzten in Deutschland wieder erreicht werden kann. Um den Nachwuchs zu sichern, werden im September wieder 40 neue Azubis eingestellt. Für Fürths Bürgermeister Markus Braun handelt es sich um ein „Modell, das über den Standort Fürth hinaus Bedeutung hat“.

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