9. November bis 22. Dezember

Kathrin Hausel - Capriola Mortale


Die 1979 in Fürth geborene und nach Studien- und Wanderjahren wieder hier lebende Künstlerin ist bekannt für die ungewöhnlichen Perspektiven, unter denen sie Menschen zeigt. Als figürliche Malerin entfernt sie sich so weit wie möglich vom konventionellen Porträt.

Und sie begnügt sich nicht damit, die Figurenbilder mit Accessoires inhaltlich aufzuladen oder einzig durch die gemalte Umgebung zum Sprechen zu bringen. Mit ihren kühnen und zuweilen drastischen Bild(er)findungen zeigt sie den Menschen in emotionalen Grenzbereichen. Wählt sie eine landschaftliche Umgebung für die quasi existentialistischen Figurationen, dann bekommt die durch die Farbgebung etwas Endzeitliches. Trotzdem – oder gerade deshalb, weil nichts geschönt wirkt – spürt der Betrachter eine große Empathie und Menschenliebe der Künstlerin, die unbedingt eine der wichtigsten Vertreterinnen der Figuration in der Metropolregion ist.

Seit längerer Zeit beschäftigt sich Kathrin Hausel mit dem Phänomen der Illusion und mit der Magie des scheinbar Profanen. Ihre neuen Arbeiten behandeln rund um das Thema Zirkus die unterschiedlichen Facetten einer einst glamourösen Welt, in der dem Zuschauer alles Tun leicht vorkommen sollte. „Capriola Mortale“ zwischen Lust an der Täuschung, Glanz und Nostalgie.

Rebecca Suttner: "Sie spürt dem Zauber des Vergangenen in der Gegenwart nach und hinterfragt mittels traumhafter Motivkompositionen die Eindeutigkeit der Wirklichkeit. Denn Mehrdeutigkeit gehört ebenso zu ihrer Handschrift wie die Tendenz, manches ins Düstere abkippen zu lassen. Die Farbpalette aus dunkel abgemischten Tönen verstärkt diesen Eindruck, der sich auf subtile Weise auch im Ausstellungstitel entfaltet: „Capriola Mortale“ lässt sich am ehesten als tödlicher Überschlag aus dem Italienischen übersetzen. Capriola leitet sich von capra, der Ziege, ab und nimmt hinsichtlich des Wortstamms Bezug auf die Luftsprünge des Tiers. Im Sprachgebrauch meint capriola eigentlich den Purzelbaum, einen kindlich-harmlosen Überschlag, dessen Harmlosigkeit durch das Adjektiv ins Gegenteil verkehrt wurde. Tödlicher Überschlag weckt Assoziationen sowohl zu Schreckensmeldungen als auch dem Nervenkitzel einer spannenden Zirkusattraktion (auch wenn Salto Mortale die gebräuchlichere Bezeichnung ist).", schreibt Rebecca Suttner in ihrem Text zur kostenlosen Broschüre für unsere Besucher.

Nicht zum ersten Mal verbindet die Künstlerin in ihrer Ausstellung Malerei und Installation zu einer ungewöhnlichen Präsentation.

Zurueck Zurück Versenden versendenDrucken drucken
2021 © kunst galerie fürth - Impressum