Die Objekte von Isabelle Enders (*1979) fordern uns stets auf, vertraute Nutzungsgewohnheiten über Bord zu werfen und sich auf Ungewohntes im Bekannten einzulassen. Ihre technisch durchdachten und handwerklich perfekten Arbeiten, die unterschiedliche Vorstellungen von Ästhetik durchspielen, bewegen sich an der Schnittstelle von Kunst und Design.
Isabelle Enders — Korn und Schampus
25. Februar bis 23. April 2023
Sie funktionieren noch als Gerät, werden aber von der Brauchbarkeit als einzigem Daseinszweck befreit. Nimmt man sie in Gebrauch, bedarf es einer erhöhten Aufmerksamkeit und des Gewahrwerdens über das Objekt, da ihr Erscheinungsbild vom herkömmlichen Gegenstand abweicht und ihr Aufbau die gewohnte Nutzung konterkariert.
Die Werkgruppen der Pfeffermühlen sind hierfür beispielhaft. Mit diesem Gebrauchsgegenstand setzt sich die gelernte Silberschmiedin, die in Nürnberg bei Prof. Ulla Mayer „Freie Kunst/Gold- und Silberschmieden“ sowie bei Prof. Simone Decker „Kunst und öffentlicher Raum“ studiert hat, seit vielen Jahren auseinander. Die Pfeffermühle „Kolibri“ ist so lang, dass sie dazu auffordert, seinem Gegenüber Pfeffer zu geben, statt sich selbst zu nehmen. Die „Pfeffermühle für 2 Personen“ kann nur mit vereinten Kräften und koordiniertem Vorgehen bedient werden.
Die Ausstellung versammelt neben verschiedenen Pfeffermühlen weitere, darunter neue Arbeiten und Werkgruppen der Künstlerin und gibt somit einen umfassenden Einblick in das Schaffen und die Arbeitsweise von Isabelle Enders.
Wir danken für die großzügige Unterstützung durch KochInvest, Leonhard Kurz Stiftung & Co. KG sowie dem Förderkreis der kunst galerie fürth.
Ein besonderer Dank gilt dem Glasmuseum Wertheim e. V.
Abb.: Isabelle Enders, Schampuss, 2022, mundgeblasenes Glas, Foto: Thomas Bergner