Fürther Nachrichten, 23. November 2007

Die erotischen Seiten der Stadt


Heiße Sache: 26 Künstler widmen sich in der kunst galerie fürth dem Thema Sex

Mut zu Eindeutig-Zweideutigem beweist die kunst galerie fürth am Königsplatz: "Sex in Fürth" heißt die gestern Abend eröffnete Ausstellung. Wer noch nicht 18 ist, muss allerdings draußen bleiben.

Bis zum Tag vor Heiligabend präsentieren 26 renommierte Künstler aus der Region, was ihnen zum Thema Nummer eins eingefallen ist. Zu sehen sind in Bayerns kleinster städtischer Galerie gegenüber dem Rathaus Bilder, Objekte, Skulpturen und Installationen.

Unter den Künstlern sind der soeben mit dem Nürnberg-Stipendium ausgezeichnete Harri Schemm sowie die NN-Kunstpreisträger Fredder Wanoth und Franz U. Janetzko. Provokant-erotische, aber auch humorvolle Arbeiten schufen etwa Blalla W. Hallmann, Anna Bien und Barbara Engelhard. Gerlinde Pistner hat kunstvoll Kaffekannen bearbeitet. Ein Großteil der Arbeiten entstand eigens für diese Ausstellung.

"Sex in Fürth" - das Plakat ist für Autofahrer, die von der Henri-Dunant-Straße kommen, schwer übersehbar - ist ein Projekt des Kulturrings C. Der von Hjalmar Leander Weiss geleitete Aktionskreis Bildender Künstler der Stadt ist bekannt durch sein Atelierwochenende, das jährlich im Herbst stattfindet. Die ebenfalls vom Ring C initiierte Skulpturenschau "Wachstum" zwischen Hornschuchpromenade und Königswarterstraße ist bis Sommer 2008 Blickfang.

"Sex in Fürth"? Warum nicht, sagt Galerieleiter Hans-Peter Miksch schmunzelnd. "In einer Stadt mit Stadtteilen, die Poppenreuth und Sack heißen, war das längst überfällig." Die Schau versteht Weiss als Beitrag zum Jubiläumsjahr, doch selbstverständlich habe sie, wie auch Miksch betont, einen deutlich ironischen Unterton: "Der plump-provokante Titel nimmt Bezug auf die Tatsache, dass Fürth bis zu seinem Jubeljahr im Gegensatz zu gewissen Hauptstädten nicht gerade als sexy Stadt galt." Eros sei zudem ein altes Sujet in der Bildenden Kunst.

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mab/she

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