Abendzeitung Nürnberg, 11./12.11.2006

Ein Pin-Up zum 60.


Mit Preisträger-Werken aus ihrer Sammlung feiert die Fürther Gesellschaft der Kunstfreunde Geburtstag

Was ist aus ihnen geworden? Die beliebte Klassentreffen-Frage stellt sich derzeit auch in der kunst galerie fürth - bei einem Gipfeltreffen Bildender Künstler, die in der Vergangenheit mit dem Kulturförderpreis- und Kulturpreis der Stadt ausgezeichnet wurden. "Preisträger einst - und jetzt?" stellt Werke aus dem Jahr der Preisverleihung aktuellen Werken gegenüber, dokumentiert Veränderung und Kontinuität. Kontinuierlich arbeitet auch die Fürther Gesellschaft der Kunstfreunde e.V. - seit 60 Jahren fördert sie regionale Künstler durch Ankäufe. Auch auf dieses vorbildliche Werk, das Anlass der Ausstellung ist, wird so ein Licht geworfen.

Bis heute ist die 1946 gegründete, 130 Mitglieder zählende Gesellschaft der einzige Fürther Kunstverein. Etwa 500 Werke umfasst ihre Sammlung, die teils in Schloss Burgfarrnbach ausgestellt ist, teils dort im Depot lagert und sich stetig vergrößert. Denn während die Stadt ihren Etat für Kunstankäufe inzwischen auf nahezu Null heruntergefahren hat, gibt die Gesellschaft, der einst auch Grete Schickedanz angehörte, jährlich bis zu 12000 Euro für Kunst aus - u.a. für Arbeiten der Kulturförderpreis- und Kulturpreisträger.

Knapp 30 sind in der Ausstellung vertreten, darunter Ortwin Michl, Atsuko und Kunihiko Kato, Jürgen Durner, Ralf Siegemund, Christian Faul, Anne Sterzbach, Birgit Ramsauer und Hjalmar Leander Weiss. Auch Augentäuscher Oliver Boberg, dessen Miniaturmodelle so sehr an der Realität gebaut sind, dass sie wie diese erscheinen, ist mit zwei Fotografien dabei. Der eines einzelnen Gebäudes und der einer Landstraße, die darauf verweisen, wo er mittlerweile angekommen ist: bei ganzen Landschaften und beim bewegten Bild.

Die meisten Künstler sind über die Jahre ihrem Stil treu geblieben, manche auch den Motiven. Nur einer hat sein Werk seit der Preisverleihung wirklich gravierend verändert: Peter Stutzmann, der 2001 ausgezeichnet wurde. Aus diesem Jahr stammt sein Gemälde einer auf wenige Formen reduzierten Stadtlandschaft. Heute ist der damalige Steinmetz und Autodidakt Student bei Professor Hörl an der Nürnberger Kunstakademie und zeigt als jüngstes Werk den Spind eines Baseballspielers. Pin-Up inklusive.

Ute Maucher
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