16. November bis 22. Dezember

Szilard Huszank - Fiktion Landschaft


Der 1980 geborene Maler Szilard Huszank stammt aus Ungarn. Studiert hat er von 2001 bis 2008 in Budapest an der Ungarischen Universität der Bildenden Künste (bei Dóra Maurer und Zsigmond Károlyi) und fast zeitgleich von 2003 bis zum Jahr 2009 an der Kunstakademie Nürnberg (bei Diet Sayler, Georg Winter und Peter Angermann).

Für seine Malweise ist typisch, dass er zwischen Realismus und Abstraktion switcht, dass er keines der klassischen Themenfelder scheut, ihnen aber seinen Duktus aufdrückt, indem er unerwartete Aspekte herausholt. In seinen Darstellungen geht er von vorneherein über die Abbildung hinaus, und in manchen sehr freien Bildern beschäftigt er sich als reflektierter Künstler mit dem Malakt als solchem. Die Frage nach ‚gegenständlich’ oder ‚ungegenständlich’ wird für ihn nie zu einer Glaubensfrage. Bewusst setzte er sich während seines Studiums ganz unterschiedlichen Einflüssen aus (und schuf damals unter anderem Videokunst).

Thema der Schau in der städtischen Galerie sind Landschaftsbilder der Jahre 2010 bis 2013. Der von ihm gewählte Titel „Fiktion Landschaft“ besagt, dass jede gemalte Landschaft nicht nur ein Stück durchgestaltete Natur zeigt, sondern schlicht Vision (Imagination, Idealisierung...) von Landschaft ist, dass es vor allem um die innere Sicht und die Deutung des Künstlers geht, nicht um eine angeblich authentische Wiedergabe. So tritt der junge Künstler Vermutungen entgegen, er sehe sich in der Tradition des Realismus.

Mit stupendem Können malt Huszank Versatzstücke von Landschaft, die er zusammenkomponiert: Das kann ein blühender Zweig vor einer winterlichen Landschaft sein oder gar ein barockes Marmorstandbild in einem Waldtümpel, oder ein realistisch gemaltes Versatzstück der Natur vor einem gestischen Farbraum. Manche Landschaft wirkt zärtlich-romantisch, still und innig, über anderen Bildern liegt die Spannung numinoser Gefahr. Wieder andere Bilder haben einen Abstraktionsgrad, bei dem sogar die so dehnbare Bezeichnung „Landschaft“ mutwillig erscheint.

Was in der Beschreibung willkürlich oder provokant klingt, wird in den Bildern derart gekonnt mit mal pastoser, mal lasierender Technik verbunden und von einem versierten Maler so dargeboten, dass die Betrachter die spannenden Widersprüche auf den ersten Blick oft gar nicht erkennen, weil sie in der Schönheit der Bildoberfläche schwelgen.

Auf diese Weise gewinnt der Maler, der seit einiger Zeit in Augsburg lebt, dem Thema der Landschaft überraschende, neue Facetten ab. Vor allem steigert er das Sehnsuchtspotential, das ohnehin im Thema aufscheint. Und er wird quasi zum Regisseur unserer Stimmungen.

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