Fürther Freiheit 6
Haus des Handwerks
Künstler: Clemens Rudolph
Jubiläumsthema: 400 Jahre Karussell
www.antrilope.de
Lichter leuchten hinter den Fenstern des Gebäudes auf. Sie fliegen durch die Fensteröffnungen hinaus, tanzen vor der Fassade, beleuchten diese und malen so Licht und Schattenspiele. Anschließend schwingen sie, wie an einem langen, am Giebel befestigten Seil, wieder zurück in das Gebäude. Ein Spiel von Schwerkraft und Pendelbewegungen beginnt. Wie ein buntes Karussell aus vielen lebendigen Lichtern drehen sie sich um einen imaginären Mittelpunkt. Die Projektion ist ein sogenanntes Video-Mapping. Die Computeranimation erstreckt sich über die gesamte Gebäudebreite und reicht von der Unterkante des ersten Stocks bis zum Giebel. Sie ist genau auf die Fassade ausgerichtet und nimmt die vorhandene Gebäudegeometrie auf. Um dies zu realisieren, wurde im Vorfeld mit Hilfe einer speziellen Messmethode, der sogenannten Photogrammetrie, ein Drei-D-Modell der Fassade erstellt.
Clemens Rudolph lebt in Goldberg und ist freischaffender Produzent und Künstler für Film, Computeranimation und Computergrafik. Er realisiert Projekte im Bereich Dokumentation, Präsentation, Visualisierung und Medienkunst. Er ist spezialisiert auf Projektionen auf Fassaden, Räume und Gegenstände (Mapping / Illumination) und seit 2010 autodidaktischer Generalist für dreidimensionale Computergrafik und -animation. Dabei war und ist sein bevorzugtes Software-Werkzeug Blender, ein Programm zur Modellierung und Animation unterschiedlicher (Gebäude)Körper. Sein beruflicher Werdegang führte Rudolph von Straßentheater und Jonglage, Feuer- und Clownshows über Videoproduktionen und Videojournalismus zur Medienkunst.
Das heute als Haus des Handwerks bekannte Wohnhaus mit Flachgiebel und Konsolegesims wurde 1872 von Leonhard Gran im spätklassizistischen Stil errichtet. Gelegen am größten Stadtplatz im Zentrum der Kleeblattstadt, beherbergt das palastartig gestaltete Haus unter anderem die Verwaltung der örtlichen Kreishandwerkerschaft.
(Quelle: Denkmäler in Bayern - Heinrich Habel)
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Foto: © Birgit Gaßner |