27.5.2022 - Stadtnachricht
Mit Goldenen Bürgermedaillen geehrt

Strahlende Gesichter bei der Verleihung der Goldenen Bürgermedaillen von OB Thomas Jung (re.) an Dr. Isabel Fürsattel, Philipp Streng, Jochen Schreier, Michael Peter und Thomas Sommer (v. li.). Foto: Wunder

Die Goldene Bürgermedaille ist nach der Ehrenbürgerwürde die höchste Auszeichnung, die die Stadt Fürth verleihen kann, und die immer nur 18 Personen gleichzeitig innehaben können. Sie wird an Persönlichkeiten verliehen, die "allgemeines Ansehen genießen oder sich durch hervorragende Leistungen auf wirtschaftlichem, kulturellem oder karitativem Gebiet oder des öffentlichen Lebens um das Ansehen und um das allgemeine Wohl der Stadt Fürth besondere Verdienste erworben haben", wie es in der Satzung über Auszeichnungen der Stadt heißt. 
Vor Kurzem hat Oberbürgermeister Thomas Jung im Rahmen einer Sondersitzung des Stadtrats in einer festlichen Feierstunde fünf Fürther Persönlichkeiten diese hohe Auszeichnung verliehen: Dr. Isabel Fürsattel, Philipp Streng, Michael Peter, Jochen Schreier und Thomas Sommer.

Mit dem Geschwisterpaar Dr. Isabel Fürsattel und Philipp Streng sind zum einen zwei Einzelpersonen ausgezeichnet worden, die mit ihrem jeweiligen sozialen Engagement Maßstäbe setzen in der Kleeblattstadt. Fürsattel etwa ist Mitglied im Rotary Club Fürth, Streng unterstützt großherzig viele soziale Projekte – beide machen dabei kein Aufheben um das Ausmaß ihres ehrenamtlichen Engagements, sondern agieren lieber im Hintergrund. Zum anderen aber auch zwei Unternehmer, die in den letzten Jahren gemeinsam mit ihrer Firma MIP Immobilien-Verwaltung GmbH & Co. KG das Fürther Stadtbild durch die Revitalisierung historischer Bauten stark geprägt haben und einige wichtige denkmalgeschützte Bauten in Fürth behutsam restauriert und revitalisiert haben.

Nach Ende des Brauereibetriebs am Areal der Brauerei Humbser an der Schwabacher Straße stand das prächtige Jugendstil-Sudhaus mit den Malzböden und das Verwaltungs-Gebäude leer, waren Vandalismus und Verfall ebenso preisgegeben wie einer ungewissen Zukunft. Unter der Federführung von Fürsattel und Streng wurde mit den "Malzböden" eine Mischnutzung zwischen Gewerbe und Wohnen ermöglicht, und durch die integrierte Gastronomie nicht nur gesichert, sondern einer weiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. 

Auch die Traditionsgaststätte "Schwarzes Kreuz" am Königsplatz wurde von den beiden denkmalsensibel und behutsam restauriert. Ebenso die Gaststätte "Grüner Baum". In diesem Fürther Traditionsgasthof wurde im Laufe der Bauarbeiten eine Holzdecke aus dem Jahr 1607 freigelegt. Der kleine Gastraum im ersten Stock ist somit die älteste Gaststube Fürths. Aktuell wird unter der Federführung der Geschwister auch der Fürther Hauptbahnhof renoviert. Die Stadt Fürth erhält so nach wieder ein repräsentatives Tor auch für Bahnreisende.

Michael Peter fing in Fürth 1995 als Ein-Mann-Betrieb mit der Sanierung denkmalgeschützter Altbauten in Wohnimmobilien an: Eines seiner ersten Projekte realisierte er in der W.O.Darby-Kaserne. Damals war der Abriss schon unterschriftsreif, niemand wollte sich hier engagieren – nur Peter glaubte daran. Es folgten das Carrera-Produktionsgebäude, die Übernahme von rund 60 000 Quadratmeter Bruttogeschossflächen ehemaliger Quelle-Liegenschaften, die Entwicklung des früheren Baureferat-Gebäudes in der Rudolf-Breitscheid-Straße, die Entwicklung des ehemaligen Otto-Schul-Gebäudes in Wohnungen und Stadtmuseum. 

Innerhalb von zweieinhalb Jahren gelang es Michael Peter das lange Jahre als sehr schwierig zu vermittelnde ehemalige City-Center zu einer neuen und für die Einkaufsstadt Fürth existenziell wichtigen Adresse zu machen: In das FLAIR Fürth mit 60 Läden, Gastronomie und einem innovativen Freizeiterlebniskonzept investierte Peter rund 60 Millionen Euro. Peter gelang damit, das einzige Einkaufszentrum in der Innenstadt einer deutschen Großstadt seit Beginn der Corona-Pandemie im März 2020 zu eröffnen. 

Aktuell errichtet er den Hornschuch-Campus auf der Brachfläche an der Stadtgrenze zu Nürnberg mit Parkhaus, Hotel- und Bürokomplex, Studentenwohnungen und weiterem Gewerbe sowie den Lokschuppen. Sein großes soziales Engagement manifestiert Peter seit 2011 mit der gemeinnützigen „P&P Stiftung Vita“, die in erster Linie benachteiligte Kinder und Jugendliche unterstützt. Allein in den vergangenen fünf Jahren hat die Stiftung Gelder in Höhe von über 350 000 Euro an die Stadt Fürth ausgeschüttet, die unter anderem der Musikschule, dem Freiwilligen Zentrum Fürth, der Grundschule Stadeln, städtischen Kitas, dem Frauenhaus und dem Kinder- und Jugendhilfezentrum Fürth zugutekamen. 

Soziale und ökologische Verantwortung prägten und prägen das Handeln von Jochen Schreier genauso wie gelebte Mitmenschlichkeit. Sein Name ist untrennbar mit der ABF Apotheke verbunden, die er vor 45 Jahren gemeinsam mit seiner Frau gegründet hat. Aber auch die prägnante Pyramide direkt am Main-Donau-Kanal, die seit Anfang der 1990er Jahre zu einem weiteren Wahrzeichen der Kleeblattstadt zählt, sowie das Projekt "GS28" ist Schreier zu verdanken.

Nachdem er im Jahr 2006 die ABF – Gruppe mit Apotheke, Reinraumlabor, Gesundheitsforum, Direktservice, Kosmetikum gegründet hatte, trat er 2010 aus der ersten Reihe zurück und übergab die Geschäfte erfolgreich an seine Kinder Eva und Max. Rückzug bedeutet allerdings nicht Ruhestand: Denn mit dem Projekt "GS28" entwickelte er 2018 in der Gebhardstraße 28 für zwölf Millionen Euro ein neues Büro- und Laborgebäude für innovative Unternehmen. Nicht irgendein Gebäude, sondern eines, das von der IHK Mittelfranken mit dem Immobilienpreis ausgezeichnet wurde. 

Der Name Schreier steht aber auch für großzügiges Mäzenentum. Gemeinsam mit seiner ebenso engagierten Familie hat er die Schreier-Stiftung ins Leben gerufen und unterstützt seit langem Kultur, Sport, Jugendarbeit und viele Aktionen, die Menschen in Not helfen. Zudem hat Schreier auch Umwelt- und Nachhaltigkeitsthemen im Fokus. Ganz aktuell ist er unermüdlicher Fürsprecher des neuen Pegnitzstegs. 

Aber auch für das allgemeine Wohl der Stadt setzt sich Schreier mit viel Herzblut ein. So hat er etwa 2014 sein Konzept eines „Schnabuliermarktes“ zur Umgestaltung der Konrad-Adenauer-Anlage eingebracht.

Thomas Sommer ist als privater Vermögensverwalter, Entwickler, Verkäufer, Vermieter und Vermittler von Gewerbeimmobilien tätig; er verwaltet eine Nutzmietfläche von insgesamt rund 400 000 Quadratmetern. Seine Geschäfte tätigt der überzeugte Lokalpatriot, der sich seiner Heimatstadt Fürth tief verbunden fühlt, vorwiegend in der Region. In der Kleeblattstadt hat er unter anderem folgender Objekte entwickelt: Würzburger Straße 150 und 154 (ehemalig Grundig), Kurgartenstraße 54 (ehemalig Grundig), Fronmüllerstraße 120, Johann-Zumpe-Straße 10, Europaallee (ehemalig ICN) und zum Teil einer neuen Nutzung zugeführt. 

Sein gesellschaftliches Engagement beweist Sommer etwa als Großsponsor der Spielvereinigung Greuther Fürth, die er bis mindestens 2025 maßgeblich sponsert. Er sitzt zudem im Aufsichtsrat, ist aber mitnichten nur Sponsor oder Funktionär, sondern an erster Stelle ein treuer Fan. 

Er setzt sich seit vielen Jahren großzügig und mit viel Herzblut für das Gemeinwohl ein: So hat er beispielsweise ein Waisenhaus in Nepal vollständig finanziert, in der Kleeblattstadt unterstützte er das Frauenhaus Fürth mit rund 40 000 Euro, spendet große Beträge für Schulen und Kindergärten, für die Jugendarbeit in Sportvereinen, ist Förderer des Ludwig Erhard Zentrums und sorgte mit 80 000 Euro für die vollständige Sanierung des Pavillons in der Kleinen Mainau – eine Maßnahme, die die Stadt Fürth nicht aus eigenen Mitteln zahlen konnte.

 

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