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27.10.2010

Liebe Fürtherinnen, liebe Fürther,

vor etwas mehr als einem Jahr hat uns die Meldung erreicht, dass das Traditionsunternehmen Quelle abgewickelt werden muss. Eine schreckliche Nachricht, die Fürth nicht nur wirtschaftlich, sondern auch psychologisch schwer getroffen hat. Es folgten graue Novembertage und fast täglich mussten wir uns mit Schreckensszenarien auseinandersetzen. Experten sprachen von zu erwartenden Arbeitslosenzahlen zwischen 13 bis 14 Prozent, in- und ausländische Medien berichteten vom Niedergang einer Region, gar eine „Bochumisierung“ wurde angekündigt.

Klar war zu diesem Zeitpunkt, dass das Quelle-Aus für Fürth und die Region die größte Herausforderung des ganzen Jahrzehnts darstellen wird. Und ich habe mich damals darauf eingestellt, dass wir mindestens fünf Jahre benötigen werden, um die schwierige Lage zu meistern. Heute kann man aber festhalten: Wir haben diese Krise jetzt schon in vielen Bereichen überraschend erfolgreich bewältigt. Die Arbeitslosenquote in der Stadt Fürth lag im September bei 6,8 Prozent und damit deutlich unter dem Wert von September 2009 (7,6 Prozent), dem letzten Monat vor dem Quelle-Aus. Das heißt, es sind heute deutlich mehr Menschen in Arbeit als vor der Insolvenz.

Allerdings darf hier ein Problem nicht in Vergessenheit geraten: Viele ehemalige Quelle-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die über 50 Jahre alt sind und hauptsächlich in kaufmännischen Berufen tätig waren, haben weiterhin schlechte Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Daher appelliere ich an alle Arbeitgeber, dieses wichtige Potenzial nicht brach liegen zu lassen, auf die Erfahrung dieser Menschen zurückzugreifen und auch sie einzustellen.

Eine erfreuliche Nachricht war, dass die Fürther P&P Gruppe Bayern insgesamt rund 35 Millionen Euro investiert und acht der neun leerstehenden Quelle-Immobilien gekauft hat, so dass nur noch das frühere Retourenlager in der Leyher Straße ungenutzt ist. Wobei sich aber auch dort bereits eine dauerhafte Lösung abzeichnet.

Für die erfolgreiche Bewältigung der Quelle-Krise waren vor allem drei Gründe ausschlaggebend. Erstens hatten wir das Glück, in eine Phase des konjunkturellen Aufschwungs zu geraten. Zweitens hat sich die hiesige Wirtschaft weitaus stabiler gezeigt, als wir dies selbst erwartet hätten. Der Fürther Mittelstand hat am Standort investiert und weitere Arbeitsplätze geschaffen. Beispiele sind die uvex-Gruppe auf der Hardhöhe, die Firma Bruder in Burgfarrnbach oder Wolf ButterBack in der Südstadt. Hinzu kommen Neuansiedlungen wie die des Tiefkühllogistikers Nordfrost am Hafen oder der Deutschen Post mit eBrief-Center in der Uferstadt.

Drittens ist auch noch das Konjunkturprogramm der Landesregierung zu nennen, das genau zum richtigen Zeitpunkt kam und daher auch in psychologischer Hinsicht eine große Hilfe war. Der Umzug des Landesamtes für Statistik, der zweite Bauabschnitt des Existenzgründerzentrums „complex“, das neue Nanopartikelzentrum in der Uferstadt, die Privatuniversität der Diakonie Neuendettelsau im Südstadtpark und das Strukturhilfepaket über zehn Millionen Euro – all das hat bereits Wirkung gezeigt. Voll durchschlagen wird das Programm aber innerhalb der nächsten drei Jahre. Daher bin ich überzeugt davon, dass Fürth dann in vielen Bereichen besser dastehen wird als vor dem Quelle-Aus.

Ihr
Dr. Thomas Jung



Wenn Sie mit Oberbürgermeister Dr. Thomas Jung in Kontakt treten möchten, schreiben Sie bitte einen Brief an:

Stadt Fürth
Bürgermeister- und Presseamt
Stichwort: Leserbrief
90744 Fürth

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