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15.9.2915

Liebe Fürtherinnen, liebe Fürther,

nichts bewegt und fordert uns in Deutschland in diesen Tagen mehr als die Ankunft der vielen tausend Flüchtlinge und Asylbewerber. Wir stehen damit auch in Fürth vor einer großen humanitären Aufgabe. Diese bedeutet, den Menschen zunächst vorrangig Schutz und Sicherheit, später aber auch eine Lebensperspektive zu bieten. Die Aufgabe wäre aber unlösbar, gäbe es die vielen engagierten Ehrenamtlichen aus der Bürgerschaft nicht, die gemeinsam mit den städtischen Beschäftigten sowie Verbänden und Vereinen eine beeindruckende Willkommenskultur leben. Dafür danke ich allen Beteiligten persönlich und im Namen der Stadt ausdrücklich.

Etwa 1600 Asylsuchende Männer, Frauen, Jugendliche und Kinder sind aktuell in der Kleeblattstadt untergebracht, weitere Menschen aus Syrien, Afghanistan und anderen Kriegsregionen werden folgen. Ich begrüße daher das gerade von der Regierungskoalition in Berlin beschlossene Maßnahmenpaket zur Flüchtlingshilfe, das aus meiner Sicht viele wichtige Regelungen enthält,  wie zum Beispiel die Beschleunigung der Asylverfahren und der Abbau der beim Bundesministerium für Migration und Flüchtlinge anhängigen Verfahren durch den unbürokratischen Einsatz von mehr Personal. Auch die Entscheidung, dass Albanien, Montenegro und Kosovo zu sicheren Herkunftsstaaten bestimmt werden, halte ich für den richtigen Weg. Ebenso, dass die Asylbewerber aus diesen Ländern bis zum Ende des Verfahrens in den Erstaufnahmeeinrichtungen verbleiben sollen.

Dringend notwendig ist dabei auch der Beschluss, dass der Bund die Länder und Kommunen beim Ausbau von etwa 150 000 winterfesten Plätzen in menschenwürdige Erstaufnahmeeinrichtungen für Flüchtlinge unterstützen wird. Und den Ländern, Städten und Gemeinden insgesamt drei Milliarden Euro für die Bewältigung der vielen Aufgaben und Anforderungen zusätzlich zur Verfügung stellen wird.

Für Fürth rechne ich derzeit mit rund zwei Millionen Euro Kosten. Eine Summe, die nur mit der zugesagten Finanzhilfe des Bundes zu stemmen ist. Auch die Organisation von Deutschkursen, Schulunterricht für die Kinder, Ausbildungsmaßnahmen ist in enger Zusammenarbeit mit allen Beteiligten sicher machbar. Schwieriger wird es aus meiner Sicht gerade bei uns in der Kleeblattstadt mit der langfristigen Unterbringung der Menschen in Wohnungen. Unser Wohnungsmarkt ist ohnehin sehr angespannt, vor allem im günstigeren Segment. Dazu kommt, dass im Stadtgebiet kaum mehr freie Flächen verfügbar sind und wir keinesfalls unser Landschafts- und Naturschutzflächen sowie Kleingartenareale aufgeben können. Hier müssen folglich Lösungen gefunden werden, die den Fürtherinnen und Fürthern mit schmalem Geldbeutel und den neu zugewanderten Bürgerinnen und Bürgern gleichermaßen gerecht werden.

Fürth heißt alle Menschen, die vor Krieg, Gewalt und bitterer Not fliehen, herzlich willkommen. Sie alle haben Anspruch auf unsere Unterstützung, unsere Hilfe und unsere Solidarität. Jeder Mensch, der zu uns kommt, bringt seine Erfahrungen, seine Kenntnisse und oft auch seine Tatkraft mit. Dies sehe ich langfristig als eine große Bereicherung und Chance für unsere Stadtgesellschaft und unsere Zukunft. Zunächst müssen wir uns aber den Herausforderungen stellen. Ein Dauerzustrom neuer Bürgerinnen und Bürger in dieser aktuellen Größenordnung ist keinesfalls zu verkraften - ohne etwa bestehende Probleme bei der Wohnsituation noch zu verschärfen.

Kein Millimeter Platz ist in Fürth jedoch für jede Art von rechtsradikalen Gesinnungen, fremdenfeindlichen und rassistischen Aktionen.

Ihr
Dr. Thomas Jung



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Stadt Fürth
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Stichwort: Leserbrief
90744 Fürth

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