die Obst- und Gemüseregale in den Hofläden und Supermärkten bilden gerade im Herbst ein besonders farbenfrohes Bild. Prächtig auch anzuschauen am vergangenen Sonntag bei unserem berühmten Erntedankfestzug, wo sich die Wagen der Landwirte unter den knackigen Feldfrüchten nur so bogen. Bilder, für die wir Jahr für Jahr sehr dankbar sein können. Zusätzlich zu unseren Bauern im Stadtgebiet versorgen uns die Landwirtschaftsbetriebe im Knoblauchsland mit allem, was für eine gesunde Ernährung wichtig ist. Dazu die kurzen Transportwege, die Gemüse, Obst und Blumen frisch halten und die Umwelt schonen helfen.
Als eines der größten zusammenhängenden Anbaugebiete seiner Art ist der Bereich zwischen Fürth, Erlangen und Nürnberg eine Kulturlandschaft, wie man sie nicht oft in Deutschland vorfindet. Ernsthaft in Gefahr geriet das weitläufige Areal erstmals in den 1990er Jahren durch die Pläne, dort ein städteübergreifendes Gewerbegebiet zu errichten. Die Euphorie damals in den Rathäusern, auch bei mir als jungem Stadtrat, war sehr groß. Die Pläne wurden aber dank der Proteste der Landwirte und den durch den Abzug der US-Army freiwerdenden Flächen erfolgreich verhindert. Heute wird kritisiert, dass mehr und mehr Gewächshäuser das Bild des Knoblauchslandes bestimmen. Ich sehe diese Entwicklung auch mit Unbehagen, habe aber zugleich Verständnis für die dortigen Betriebe, die ja mit ihren Erzeugnissen neben der starken Konkurrenz vor allem aus Holland bestehen und ihre Existenzen sichern müssen.
Der beste Weg, den Charakter des Knoblauchslandes zu erhalten, ist es, sich regelmäßig mit den dort erzeugten Produkten zu versorgen. Auch Spaziergänge und Radtouren sind zwischen Poppenreuth, Almoshof und Tennenlohe empfehlenswert. Neben den bepflanzten Äckern und Feldern kann man sich dabei dann auch an der Vielfalt der Tierwelt – vor allem Fasane, Kiebitze, Rebhühner und Hasen – erfreuen.
Im 15. Jahrhundert wurde das Knoblauchsland erstmals erwähnt. Sorgen wir gemeinsam dafür, dass die Geschichte dieses besonderen Landstrichs direkt vor den Toren unserer Stadt noch lange weitergeschrieben werden kann.
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