Liebe Fürtherinnen, liebe Fürther,

die Europäische Union (EU) feierte dieser Tage ihren 60. Geburtstag. Ein Geburtstag, der von besorgniserregenden Entwicklungen überschattet wird. Der Brexit und das Aufkommen rechtspopulistischer Strömungen in manchen Mitgliedsländern trüben die Freude doch erheblich. Diese Entwicklungen sind umso unverständlicher, wenn man sich einmal vor Augen führt, was wir einem gemeinsamen Europa verdanken.

Seit Gründung der EU leben wir in Frieden und Freiheit. Das ist mit Blick auf die Weltlage keine Selbstverständlichkeit und somit ein Grund für uneingeschränkte Dankbarkeit. Die Europäische Union sichert zudem unseren Wohlstand. Unsere Exporte gehen nach China und in die USA, aber vor allem in die Nachbarstaaten. Viele Arbeitsplätze auch in Fürth werden durch das Bündnis gesichert. Des Weiteren verdanken wir europäischen Förderprogrammen – wie dem „Ziel-2-Projekt“ – hier vor Ort unter anderem unsere sanierte Fußgängerzone, die Umgestaltung des Grünen Markts, den Neubau für das Mütterzentrum und das Technikum in der Uferstadt. Insgesamt flossen über 15 Millionen Euro allein über dieses Programm in die Kleeblattstadt. Daher ist es  meine Überzeugung, dass ein gemeinsames Europa vor allem für Frieden und Wohlstand steht.

Natürlich gibt es auch berechtigte Kritik an der manchmal überbordenden europäischen Bürokratie und unverständlicher Einmischung in Kleinigkeiten. Das darf aber den Blick auf die insgesamt beeindruckende Erfolgsgeschichte der EU nicht verstellen. Die weltweite Bedeutung und der Einfluss der asiatischen Staaten, insbesondere von China, aber auch Indien, nehmen durch ihre wirtschaftliche Bedeutung immer mehr zu. Die europäischen Nationalstaaten sind allesamt zu klein, um jeweils für sich allein hier mitzuhalten. Deshalb ist ein gemeinsames Europa heute wichtiger denn je.

Für mich ist es daher ein gutes Zeichen, wenn europaweit Bürgerinnen und Bürger für diese Gemeinschaft und ihre Werte demonstrieren und an die Zukunft Europas glauben. Lassen wir uns von den aktuellen Krisen nicht erschüttern, sondern engagieren wir uns für eine erfolgreiche Fortsetzung und Verfestigung des europäischen Geistes. Das ist aller Mühe wert.

Ihr
Dr. Thomas Jung

Wenn Sie mit Oberbürgermeister Dr. Thomas Jung in Kontakt treten möchten, schreiben Sie bitte einen Brief an:

Stadt Fürth
Bürgermeister- und Presseamt
Stichwort: Leserbrief
90744 Fürth