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9.10.2019
Zehn Jahre nach Quelle-Aus

der Montag, 19. Oktober 2009, war wohl einer der schwärzesten Tage in der Fürther Nachkriegsgeschichte. Die Meldung, dass „die Quelle“ nicht mehr zu retten ist, hat nicht nur mich an diesem Abend entsetzt und erschüttert.

In vielen Gesprächen, die dieser Hiobsbotschaft in den Tagen und Wochen danach folgten, war Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit zu spüren. Die Quelle-Beschäftigten wussten nicht, wie es weitergehen sollte, viele hatten ihren fest geglaubten Arbeitsplatz verloren, oft waren es ganze Familienverbände, die in dem einstigen Traditionsunternehmen beschäftigt waren. Dazu die Zulieferer, die von heute auf morgen keine Aufträge mehr bekamen, die Gebäude, die plötzlich leer standen – und das alles in einer Zeit, die weltweit von einer der schwierigsten Finanz- und Wirtschaftskrisen überhaupt gebeutelt war.

Heute – zehn Jahre nach dem Quelle-Aus – können wir aufatmen. Dank zahlreicher Maßnahmen, zielgerichteter Investitionen und hilfreicher Unterstützung vor allem auch des Freistaats Bayern, hat sich Fürth, hat sich die Region von diesem Niedergang gut erholt und kann sich zuversichtlich und gestärkt den heutigen Herausforderungen stellen.

Über 10000 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze zählen wir mehr als im Jahr 2009, die aktuelle Arbeitslosenquote liegt bei 4,9 Prozent, das Landesamt für Statistik (siehe auch Bericht Seite 4) ist vollständig von München nach Fürth umgesiedelt, die ehemalige Quelle-Liegenschaften werden sinnvoll genutzt – als ein Beispiel nenne ich die Ansiedlung der Wilhelm Löhe Hochschule in der ehemaligen Schickedanz-Villa im Südstadtpark – und viele der Beschäftigten haben wieder Arbeit gefunden.

Ich bin deshalb überaus dankbar, dass wir diese sehr ernste Krise gemeinsam gemeistert haben und Fürth heute sowohl auf Wirtschaftsstabilität als auch auf innovative Entwicklungen bauen kann. Und ich freue mich, dass wir ab Mitte Oktober in einer Ausstellung im Stadtmuseum, bei einem Treffen ehemaliger Quelle-Beschäftigten, einer Radtour (siehe Ankündigung auf Seite 5) und einem Vortrag diesen Teil unserer Stadtgeschichte nochmals aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchten werden.

Die „Quelle“ und damit eine vielschichtige Unternehmensgeschichte ist Vergangenheit. Die Menschen, die dort und dafür gearbeitet haben, nicht. Ihnen gelten unser Respekt und weiterhin unsere besten Wünsche.

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