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15.2.2022

Liebe Fürtherinnen, liebe Fürther,

Vor Kurzem habe ich mich mit meinen Bürgermeisterkollegen aus Roth, Georgensmünd und Schwanstetten im Reichswald bei Harrlach getroffen und mich über das dort geplante ICE-Werk informiert. Hintergrund des Gesprächs ist der Bezug unseres wertvollen Trinkwassers genau aus diesem Einzugsgebiet – wir decken daraus 40 Prozent unseres Bedarfs. Bei Hochwasser kommt das kostbare Nass sogar zu 100 Prozent aus diesem Bereich, denn dann müssen die Brunnen im Rednitzgrund abgeschaltet werden.

Und ebenda, bei Harrlach, soll möglicherweise das vieldiskutierte ICE-Werk sowie weitere Logistik- und Gewerbegebiete in einem großflächigen Industriegebiet mit einer Fläche von 90 Hektar entstehen.

Aktuell ist die Wasserqualität im Raum Allersberg besonders hoch, da der geschützte Bannwald einen hervorragenden Nitratspeicher darstellt und somit ist das Wasser aus einem Waldgebiet das wertvollste Trinkwasser überhaupt. Bei großflächigen Rodungen verschwindet die natürliche Speicherfunktion des Waldes und bereits jetzt führt die Wasserknappheit in Zeiten des Klimawandels mit geringeren Niederschlägen zu Beeinträchtigungen. Nach den trockenen Jahren in der jüngsten Vergangenheit ist der Grundwasserspiegel bereits um eineinhalb Meter gesunken und dies macht nicht nur mir Sorgen.

Der Ehrenvorsitzende des Bund Naturschutz, Hubert Weiger, hat mir in einem Schreiben beigepflichtet: Er wisse um die „besondere Qualität des in diesem Gebiet sich bildenden Trinkwassers. Dieses Trinkwasser ist wegen seiner besonderen Nitratarmut von herausragender Bedeutung.“ Er erläutert, dass aufgrund dieser Erkenntnis bereits 1974 auf den in diesem Gebiet geplanten Rangierbahnhof verzichtet wurde, und findet: „Umso absurder ist es, wenn nun heutige Planungen der DB dieses gewaltige Trinkwasserreservoir, welches aufgrund der Klimakrise bedeutender denn je ist, wieder akut gefährdet werden soll.“

Gemeinsam mit der infra werden wir die Entwicklungen und Entscheidungen in den anstehenden Raumordnungs- und Planungsverfahren aufmerksam und kritisch begleiten. Keinesfalls darf es zu einer Gefährdung der Fürther Trinkwasserversorgung in Qualität und/oder Quantität kommen.

Ihr
Dr. Thomas Jung



Wenn Sie mit Oberbürgermeister Dr. Thomas Jung in Kontakt treten möchten, schreiben Sie bitte einen Brief an:

Stadt Fürth
Bürgermeister- und Presseamt
Stichwort: Leserbrief
90744 Fürth

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