Oberbürgermeister Thomas Jung wurde vor drei Jahren mit überzeugendem Ergebnis für eine vierte Amtszeit wiedergewählt. Jetzt ist die erste Hälfte, die von einer in der Nachkriegszeit nie dagewesenen Krisenabfolge geprägt war, bereits vorbei.
Oberbürgermeister Thomas Jung im Bilanzgespräch über Geleistetes und Zukünftiges.
Herr Oberbürgermeister, Sie befinden sich in Ihrer vierten Amtszeit und da ist bereits die erste Hälfte vorbei. Was treibt Sie nach über 20 Jahren im Amt noch an?
Genauso wie vor 21 Jahren ist es meine Begeisterung für Fürth und seine Menschen, die mich immer wieder motiviert. Es ist mir eine Riesenfreude, für unsere wundervolle Heimatstadt täglich arbeiten zu dürfen. Die Anerkennung und der Zuspruch aus der Bevölkerung motivieren zusätzlich.
|
Seit 2002 ist Thomas Jung Oberbürgermeister der Stadt Fürth. Foto: Sadi
|
|
Mehr als 20 Jahre sind Sie als Oberbürgermeister in der Kommunalpolitik tätig. Hat Sie die Landes- oder Bundespolitik nie gereizt?
Landespolitische Erfahrungen habe ich als damaliger Oppositionsabgeordneter der SPD im Bayerischen Landtag. Das war eine Zeit, in der ich mich zwar viel engagieren, aber wenig tatsächlich bewegen und erreichen konnte. Das prägt dauerhaft und deshalb ist für mich die Kommunalpolitik, wo man Erfolge direkt vor Ort erzielen kann, unersetzbar.
Über was freuen Sie sich in Fürth am meisten? Und was würden Sie lieber heute als morgen ändern oder verbessern?
Ich freue mich, dass sich Fürth mittlerweile auf Augenhöhe mit seinen Nachbarstädten befindet und als überschaubare, lebenswerte Großstadt mit viel Grün und besonderem Flair wahrgenommen wird. Der soziale und gesellschaftliche Zusammenhalt ist hervorragend und die Stadtentwicklung seit zwei Jahrzehnten richtig positiv und bietet Perspektiven. Gerne möchte ich das neue Pegnitzquartier errichten, mit einem Zugang vom begrünten Helmplatz zum Fluss mit neuer Uferpromenade. Dafür arbeite ich auch hartnäckig.
Was sehen Sie aktuell als die größte Herausforderung für die Menschheit an?
Weltweit ist das sicherlich die Herausforderungen des Klimawandels zu bewältigen und die zunehmenden Kriege, nicht nur in der Ukraine, zu beenden. Für Deutschland würde ich dann noch das Problem des Fachkräftemangels und die Gefahr einer Deindustrialisierung in vielen Bereichen anführen.
|