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20.12.2005 - Bauprojekte

Chancen genutzt

Am 19. Dezember 1995, also vor etwas mehr als zehn Jahren, haben amerikanische Soldaten in der Kleeblattstadt zum letzten Mal ihren „Star Spangled Banner“, das Sternenbanner, eingeholt. Damit ging eine Epoche der Fürther Nachkriegsgeschichte zu Ende.

Im Schneetreiben enthüllten Oberst Brian T. Boyle, OB Dr. Thomas Jung und Generalkonsul Matthew M. Rooney (v. li.) die beim Südstadtpark angebrachte Gedenktafel

Foto: Mittelsdorf

Fast fünf Jahrzehnte lang war Fürth – gemessen an Stadtgebiet und Einwohnerzahl – der größte Garnisons-Standort der Amerikaner in Bayern. Und was lange von der Regierung in Washington ausgeschlossen worden war, wurde doch Wirklichkeit. Die Amerikaner – gekommen als Besatzer – verließen Fürth – als Freunde.

Kurz vor Weihnachten erinnerte die Stadt an diesen historischen Tag bei einer Feierstunde in der Grünen Halle am Südstadtpark. Neben Oberbürgermeister Dr. Thomas Jung, Stadtbaurat Joachim Krauße und Vertretern der Stadtverwaltung und des Stadtrats nahmen auch der Generalkonsul der USA, Matthew M. Rooney, und Oberst Brian T. Boyle, Kommandeur der US-Garnison in Grafenwöhr, teil. Zusammen mit dem Stadtoberhaupt enthüllten sie eine Gedenktafel am Südstadtpark, die an die in Fürth stationierten Soldaten erinnert. Der Ort der im Anschluss stattfindenden Veranstaltung wurde bewusst gewählt, handelte es sich doch um die frühere Turnhalle der amerikanischen Soldaten, die nun eindrucksvoll verdeutlicht, was Joachim Krauße als den „Fürther Weg“ bezeichnete. In seiner Ansprache erinnerte sich der Baureferent, was ihm bei seinem Amtsantritt im Jahr 1993 der damals amtierende Oberbürgermeister Uwe Lichtenberg mit auf den Weg gab. Nämlich, dass es in Fürth im Bereich der Stadtentwicklung nicht um die Gestaltung von neuen Flächen gehe, sondern um den Erhalt und das Verwalten von bestehendem Baubestand. Das Stadtgebiet sei bereits lange an seine Grenzen gestoßen.

So kann man sich täuschen und die weltpolitische Entwicklung eine völlig veränderte Ausgangsposition für einen Stadtbaurat schaffen. Denn nachdem – fast über Nacht – der damalige Präsident Bill Clinton bekannt gab, dass die amerikanischen Streitkräfte mehrere Standorte in Deutschland, darunter auch Fürth, aufgeben werden, sprachen alle politischen Kräfte in Fürth nur noch von einer Jahrhundertchance. Auf einen Schlag wurden Flächen in einer Größe von insgesamt 270 Hektar frei, die auf eine Umwandlung für eine friedliche Nutzung warteten. Für den Stadtbaurat und sein Referat eine Jahrhundertaufgabe, die heute – zehn Jahre später – weitgehend abgeschlossen ist. Und die – wie Oberbürgermeister Dr. Thomas Jung sagte - dazu führte, dass „Fürth in Sachen Wohnen, aber auch als Unternehmensstandort enorm an Qualität gewonnen hat“. Nicht umsonst weise Fürth, so der OB, mit derzeit mehr als 113 000 Einwohnern den höchsten Bevölkerungsstand in der Geschichte der Stadt auf. Allein 2005 habe die Kleeblattstadt knapp 1000 neue Bürgerinnen und Bürger hinzugewonnen. „Vor diesem Hintergrund überrascht es auch nicht, dass 2005 das erfolgreichste Jahr bei der Umwandlung der früheren Militärstandorte war und die meisten Flächen vermarktet werden konnten“, so der OB.

Dass sich sehen lassen kann, was aus der William-O.-Darby- Kaserne, den Johnson- und den Monteith-Barraks sowie den anderen Standorten geworden ist, bestätigten auch die amerikanischen Gäste Rooney und Boyle. Der Generalkonsul, unterstrich, dass Fürth in vorbildlicher Weise gezeigt habe, wie man militärische Flächen für eine sinnvolle und friedliche Nutzung umwandeln könne. Er hob besonders den Südstadtpark und die eindrucksvolle Bebauung auf dem Darby-Areal hervor. So war die Gedenkveranstaltung zum zehnten Jahrestag des Abzugs der USArmee auch für die amerikanischen Gäste eine Feier für zehn Jahre gelungene Konversion.

„Zehn Jahre Konversion – Der Fürther Weg“ heißt auch eine Dokumentation, die das Stadtplanungsamt herausgegeben hat. Die etwa 130 Seiten umfassende Hochglanz-Broschüre skizziert die Entwicklung auf den ehemaligen Militärflächen im Stadtgebiet Fürth von 1995 bis 2005. Sie ist bei der Touristinformation und bei der Bürgerberatung für eine Schutzgebühr von 3 Euro zu haben. Bei Zusendung entstehen noch Portokosten von 2,20 Euro.

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