Was das alles mit Fürth zu tun hat? Ganz einfach: Ein großer Teil der Komponenten, die für den Betrieb von RFID-Systemen notwendig sind, stammt aus Fürth. Genauer gesagt aus dem Elektronikwerk der Siemens AG. Am Standort auf der Hardhöhe fertigt das Unternehmen RFID-Tags und -Antennen für den Weltmarkt und entwickelt neue Produkte und Lösungen für internationale Kunden aus allen Branchen – von der Automobil- über die Werkzeug- bis zur Nahrungsmittelindustrie.
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RFID auf Wasserflasche: Bald wird's möglich den Inhalt eines Einkaufswagens am Ausgang eines Supermarktes vollauto- matisch zu erfassen.
Foto: Fraunhofer Institut SIT |
Produkte und Lösungen, die auch unter den rauesten Umgebungsbedingungen zuverlässig funktionieren müssen. „Je nach Industrie müssen unsere Komponenten tagtäglich Temperaturschwankungen von bis zu 100 °C, hohe Drücke, starke Erschütterungen oder intensive Reinigungsprozesse unbeschadet überstehen können. Und das jahrelang“, sagt Karsten Dannewitz, Leiter der RFID-Fertigung in Fürth.
Dabei liegt die Herausforderung darin, Lösungen zu finden, welche die empfindlichen elektronischen Bauteile schützen und gleichzeitig deren Funktion nicht beeinträchtigen. Diese sehen je nach Industrie anders aus: „Entweder verschweißen wir die Komponenten in speziellen Kunststoffgehäusen mit oder ohne Druckausgleichsmembran oder wir gießen die Bauteile komplett in Kunststoff ein“, erklärt Werner Pfeifer, Leiter der Industrial Engineering am Standort. „So gewährleisten wir, dass unsere Komponenten immer mehr Produkte durch ihren kompletten Produktionsprozess begleiten können – wie z. B. Autos, Haushaltsgeräte oder Computer.“
Aber RFID kann noch viel mehr. Stellen Sie sich vor, jeder einzelne Jogurtbecher, jede Waschmittelverpackung und jede Musik-CD trägt einen RFID-Tag mit einem individuellen Elektronischen Produktcode (EPC), der eindeutig Aufschluss gibt über Inhalt, Herkunft und Preis der Ware. Dann wäre es möglich, etwa den Inhalt eines Einkaufswagens am Ausgang eines Supermarktes vollautomatisch zu erfassen. Und nicht nur das: Die gesamte Ladung eines Lkws könnte am Wareneingang des Marktes innerhalb einer Sekunde vom Warenwirtschaftssystem erfasst werden. Jedes Kühlregal könnte automatisch und gezielt Nachschub bestellen. Das klingt wie Zukunftsmusik, ist es auch. Noch. |