Die von der Familie Krautheimer gestiftete und 1912 erbaute gleichnamige Krippe erstrahlt nach einer umfangreichen Fassadensanierung in neuem Glanz. Baureferentin Christine Lippert sprach von einem "Denkmal-Juwel mitten im Schulzentrum an der Tannenstraße."
In der Krautheimer Krippe wurden einst kranke Säuglinge und Kleinkinder jeglicher Konfession behandelt. Unter der Herrschaft des Nazi-Regimes folgte eine Umbenennung in “Kleinkinderheim”, ehe mit Ende des Zweiten Weltkriegs eine erneute Umbenennung zurück in den ursprünglichen Namen erfolgte. Mitte der 1960er Jahre wurde der Krippenbetrieb eingestellt. Seit einigen Jahrzehnten nutzt das Helene-Lange-Gymnasium (HLG) die Räumlichkeiten in dem neuklassizistischen Gebäude. Auch das Jüdische Museum Franken hat dort eine Dependance eingerichtet.
Neben der Instandsetzung des historischen Putzes wurden auch die Holzfensterläden, Fenster und Balkone restauriert und nachgebaut. Auch die Spitze des markanten Türmchens wurde nach historischem Vorbild ersetzt. Beim neuen Anstrich wurde die einst verwendeten Farben originalgetreu rekonstruiert. Insgesamt galt es, “die alte Handwerkskunst” wiederzubeleben und zu bewahren, erklärte Restaurator Claus Giersch vom Fürther Architekturbüro Conn und Giersch.
Oberbürgermeister Thomas Jung, Bürgermeister Markus Braun und Baureferentin Christine Lippert waren sich einig: Die Kosten der Maßnahme in Höhe von 350 000 Euro sind bestens investiertes Geld. Die “neue” Krautheimer Krippe sei absolut ein Gewinn für die Denkmalstadt Fürth.
Und so ganz nebenbei kamen bei Oberbürgermeister Thomas Jung und Bürgermeister Markus Braun im Rahmen eines Ortstermins Jugenderinnerungen auf, hatten sie doch in dem Gebäude der Krautheimer Krippe als Schüler des HLG Lateinunterricht.