Die bundesdeutschen Kommunen haben 2024 ein Defizit in Höhe von 30 Milliarden Euro erwirtschaftet, die bayerischen eines in Höhe von fünf Milliarden Euro. Die Pro-Kopf-Verschuldung in den Städten und Gemeinden Bayerns stieg durchschnittlich um fast 400 Euro.
Ganz anders die Situation in Fürth: Die Stadt kann das vergangene Haushaltsjahr mit einem Überschuss in Höhe von 14,4 Millionen Euro (Vorjahr: 5,5 Millionen Euro) abschließen. Das sind pro Kopf über 100 Euro. Dies ist das Ergebnis der Jahresrechnung. Gleichzeitig konnten weitere zwei Millionen Euro Schulden abgebaut werden – ein Prozess, der sich auch im laufenden Jahr fortsetzt. Die Stadt Fürth reduziert seit nunmehr 15 Jahren kontinuierlich ihre Verbindlichkeiten. Die Pro-Kopf-Verschuldung der Fürtherinnen und Fürther sank damit von 2500 Euro (2010) auf heute unter 1200 Euro.
Oberbürgermeister Thomas Jung wertet diese finanzpolitische Strategie als “nachhaltig und generationengerecht”. Während sich im Bundeshaushalt die Zinslast binnen eines Jahres verdoppeln wird, hat sie sich in Fürth in den vergangenen 15 Jahren um fast zwei Drittel reduziert. Diese Zinsersparnisse investiert die Stadt in Bildung, Kinderbetreuung und Infrastruktur. Es gelingt im Rathaus, zeitgleich Rekordinvestitionen und Schuldenabbau zu leisten und zudem noch die Rücklage in Höhe von derzeit über 150 Millionen Euro für die Herausforderungen der kommenden Jahre auf etwa 165 Millionen Euro zu erhöhen. Die Kleeblattstadt ist damit gut gerüstet.
Für Finanzreferentin Stefanie Ammon und OB Jung gibt es zu diesem Weg keine Alternative, da die Ausgabensteigerungen besonders in den Bereichen Soziales und Personal auf absehbare Zeit nicht enden werden. Die zusätzlichen Hilfen des Bundes zum Abbau des Investitionsstaus in den deutschen Kommunen sind daher sehr willkommen. Jung und Ammon rechnen hier mit rund 80 Millionen Euro in den nächsten zehn Jahren. "Dies ändert aber nichts daran, dass wir weiterhin sparsam wirtschaften müssen, wollen wir nicht auch in eine Schuldenspirale rutschen", betonen OB und Finanzreferenting unisono.