Bundesweit befinden sich die Krankenhäuser in einer Umbruchphase, viele von ihnen droht die Insolvenz. Auch am Klinikum sieht es in finanzieller Hinsicht nicht gerade rosig aus und die Stadt Fürth musste unlängst 16 Millionen Euro überweisen, um Verluste auszugleichen. Für Alexander Mohr ein klares Zeichen: “Die Stadt steht klar zu ihrem Klinikum”, so der Klinikchef bei einem Pressegespräch mit Oberbürgermeister Thomas Jung und dem neu berufenen ärztlichen Leiter Prof. Dr. Harald Dormann. Um in den kommenden Jahren die Defizite zu reduzieren, haben die Verantwortlichen ein Zukunftskonzept erarbeitet. Die Zielsetzung dabei: Effizienter arbeiten und die Erlöse steigern. “Auf teures Leihpersonal zu verzichten, darin sehen wir zum Beispiel ein großes Einsparungspotenzial”, so der OB. Gleichzeitig versprach er, dass es keine betriebsbedingten Kündigungen geben werde.
Dormann sieht das Klinikum auf einem guten Weg. “Das Haus hat mit seinen 800 Betten die optimale Größe und Voraussetzungen, um als Gewinner aus der Krankenhausreform hervorzugehen.” Zudem seien die aktuellen Investitionen in den neuen OP-Komplex, der 2026 bezugsfertig sein soll, genau zum richtigen Zeitpunkt erfolgt.
Weiter setzen die Verantwortlichen darauf, die Arbeitsprozesse innerhalb des Hauses zu optimieren. “So können wir durch schlankere Abläufe und dank der neuen Operationssäle die Verweildauer der Patientinnen und Patienten verkürzen”, so Mohr. Somit könne man auch mehr Menschen versorgen, der geplante Bettentrakt sei daher nicht mehr notwendig.
An der Versorgungsqualität soll sich auch in Zukunft nichts ändern, vielmehr will man das Leistungsspektrum erweitern. “Wir sind mit den Kliniken in Nürnberg und Erlangen auf Augenhöhe und können eine umfassende Notfallversorgung garantieren”, erklärte Dormann.
Auch Oberbürgermeister Thomas Jung glaubt an die Zukunft des Fürther Krankenhauses und hofft, dass die Stadt schon bald nicht mehr einspringen muss. Bis allerdings die Krankenhausreform und die geplanten Optimierungsprozesse greifen, werde es dauern. “Wir gehen davon aus, dass wir auch 2025 und 2026 Defizite ausgleichen müssen, aber das ist gut investiertes Geld, um die medizinische Grundversorgung für alle Fürtherinnen und Fürther zu gewährleisten”, sagte der Rathauschef.