Die Kleeblattstadt setzt ein starkes Zeichen gegen den Wohnraummangel für Auszubildende: Nach dem Spatenstich im September 2024 konnte die städtische Wohnungsbaugesellschaft WBG nunmehr Richtfest für das neue Azubiwohnheim in der Poppenreuther Straße feiern.
Auf dem ehemaligen Gelände des Kinderheims St. Michael entstehen 87 Einzelapartments sowie Gemeinschaftsräume, die jungen Menschen während ihrer Ausbildungszeit ein Zuhause bieten sollen. Dabei handelt es sich nicht nur um ein lokales Vorhaben – es wurde vom Freistaat Bayern zum Pilotprojekt des Förderprogramms “Auszubildendenwohnen” erklärt.
Der Wohnungsmarkt sei derzeit sehr angespannt, bezahlbare Wohnungen für Auszubildende seien rar, so Oberbürgermeister Thomas Jung. Umso bedeutender sei das Vorzeigeprojekt, dessen Bau bereits 2021 in Planung war. Doch Kostensteigerungen, Lieferengpässe und auch kurzfristig geänderte Förderungen veranlassten die WBG, das Vorhaben “zunächst zurückzustellen”, erklärte WBG-Geschäftsführer Rolf Perlhofer.
Nachdem der Freistaat aber im Februar 2024 das Förderprogramm "Azubi-R-2024" verabschiedet hatte, wurden die Planungen wieder aufgenommen. “Zielgerichtet und in enger Zusammenarbeit aller Beteiligten” ging es in kurzer Zeit an die Umsetzung, so Perlhofer. Sein Dank ging dabei auch an Petra Kramer, die stellvertretend für den bayerischen Bauminister zum Richtfest kam.
Die Staatsregierung habe mit den neuen Förderrichtlinien bewusst den Fokus auf Azubis gelegt. In der Vergangenheit wurden zahlreiche Studentenwohnheime errichtet, doch auch “Auszubildende benötigen Wohnraum”, so die Ministerialdirigentin.
Die neue Wohnstätte wird barrierefrei gestaltet, inklusive fünf rollstuhlgerechter Einheiten. Zudem werden im Erdgeschoss Büroräume für das Personal der Arche gGmbH errichtet, die das Wohnheim künftig betreibt. Der geschlossene Mietvertrag geht zunächst über 25 Jahre. Entstehen soll ein nachhaltiges Gebäude mit dem Qualitätssiegel Silber – ein Zertifikat, das für die Bewertung und Sicherstellung der Nachhaltigkeit im Wohnungsbau in Deutschland entwickelt wurde. Die WBG investiert rund 10,5 Millionen Euro in den Bau, der Mitte 2026 bezugsfertig sein soll.