Asiatische Tigermücke
Die klimatischen Veränderungen sorgen für eine Verbreitung der Asiatischen Tigermücke, unter anderem in der Fürther Südstadt. Was die Stadt tut und wie Sie helfen können.
Verbreitung in Fürth
2019 wurde erstmals eine Population der Asiatischen Tigermücke in Fürth entdeckt. Das Insekt ist ähnlich groß wie die gemeine Hausmücke und wurde in den 90er Jahren durch den Handel auch nach Europa eingeschleppt. In Südeuropa ist sie mittlerweile weit verbreitet und auch in Deutschland nehmen die Populationen aufgrund der klimatischen Veränderungen zu. In Fürth liegt ein Schwerpunkt der Schädlingsbekämpfung in einer Kleingartensiedlung im südlichen Stadtgebiet.
Von einer echten Gefahr sei laut Expertinnen und Experten nicht auszugehen, die Ausbreitung solle dennoch im Blick behalten werden. Bürgerinnen und Bürger können bei der Eindämmung mitwirken.
Was tut die Stadt?
Die „Asiatische Tigermücke“ wird in Fürth im städtischen Auftrag durch die Firma Biogents AG überwacht und von der Schädlingsbekämpfungsfirma APC AG bekämpft.
2019 wurde erstmals eine Population der Asiatischen Tigermücke in Fürth entdeckt. Seitdem gibt die Stadt Geld für die Bekämpfung der invasiven Art aus. Schädlingsbekämpfer kontrollieren potenzielle Brutstätten und setzen punktuell für den Menschen, Haustiere und Bienen ungefährliches Insektizid ein. Zur Bekämpfung ist zudem die gezielte Erfassung der Populationen entscheidend.
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Häufige Fragen zur Tigermücke
Asiatische Tigermücken sind relativ klein und haben einen schwarzen Körper mit deutlich sichtbaren weißen Streifen.
Aber Vorsicht: Nicht jede dunkle Mücke mit Streifen ist eine Tigermücke! So findet man in Mitteleuropa zum Beispiel in sehr vielen Wohngebieten die große Hausmücke, auch Ringelmücke genannt. Sie ist dunkelbraun und hat auffällig gestreifte Beine und Hinterleib sowie Flecken auf ihren Flügeln.
Die Asiatische Tigermücke ist allerdings nicht dunkel, sondern deutlich schwarz gefärbt. Am Kopf verläuft mittig eine silbrig-weiße Linie, die sich am Brustteil fortsetzt. Die Tigermücke ist zudem etwas kleiner als die große Hausmücke.
Um die weitere Verbreitung so gut wie möglich einzuschränken, ist die Mithilfe der Bürgerinnen und Bürger ein sehr wichtiger Aspekt. Die folgenden Maßnahmen sind im eigenen Garten durchzuführen:
Brutstätten beseitigen: An nicht überdachten Bereichen können sich Gefäße wie Eimer, Töpfe, Gießkannen oder Vogelbäder mit Regenwasser füllen und somit zu Brutstätten werden. Daher müssen alle Gefäße so gelagert werden, dass sich kein Wasser darin ansammeln kann. Zum Beispiel können sie in einem überdachten Bereich verstaut, mit einer Plane abgedeckt oder mit der Öffnung nach unten gelagert werden. Pflanzentopfuntersetzer müssen mit Sand oder Kies gefüllt werden, damit sich dort keine Larven entwickeln können.
Brutstätten leeren: Nicht vermeidbare Gefäße mit stehendem Wasser müssen regelmäßig – mindestens einmal pro Woche – geleert werden. Wenn Sie den Inhalt etwa in ein Blumenbeet gießen, sterben dabei eventuell im Wasser vorhandene Mückenlarven durch Austrocknung. Da die Eier oft am Gefäßrand abgelegt werden, sollte man die Gefäße von Innen oberhalb der Wassersäule auch abbürsten oder mit sehr heißem Wasser übergießen.
Brutstätten abdecken: Dichten Sie Ihre Wasserspeicher (Regentonnen, Zisternen) mit einem eng schließenden dichtmaschigen Netz oder einem Deckel gut ab. Vorrichtungen, die das verhindern (etwa Überläufe, Dachrinnen oder Abflussrohre, die weit in die Regentonne reichen), sollten Sie entfernen. Tigermücken nutzen selbst kleinste Schlupflöcher aus!
Behandlung von nicht-eliminierbaren Brutstätten: Manche Wasserspeicher können nicht effektiv abgedeckt oder regelmäßig geleert werden (zum Beispiel Gullys, Zisternen, Regentonnen). Diese können mit biologischen Schädlingsbekämpfungsmitteln behandelt werden. Hierfür eignet sich beispielsweise BTI (Bacillus thuringiensis israelensis).
Mückenfallen: Die Mückenfallen sind nicht nur für Forscher da. Sie selbst können Ihren Garten mit Fallen – etwa der BG-Mosquitaire- oder der BG-GAT-Falle – ausstatten.
Tigermücken nutzen selbst kleine Schlupflöcher aus.
Die Tigermücke ist ein wichtiger Überträger verschiedener Krankheiten wie zum Beispiel Chikungunya-Fieber, Denguefieber und Zika.
Die Gefahr, dass es bei uns in Deutschland zu Epidemien dieser Krankheiten kommt, ist relativ gering. Trotzdem ist es wichtig, die Tigermücke zu bekämpfen. Denn kleine lokale Ausbrüche sind denkbar, wenn sich zum Beispiel ein Reisender im Ausland mit einem der drei Viren infiziert hat und dann in Deutschland von einer Tigermücke gestochen wird. Damit sich das Virus in der Mücke vermehren kann, müssen die Außentemperaturen hoch genug sein und die Mücke muss lang genug leben, damit sich das Virus in ihr vermehren kann. Falls dies der Fall ist, könnte eine solche Mücke einen anderen Menschen während der Blutmahlzeit infizieren.
Abgesehen von der potenziellen Gefahr als Krankheitsüberträger ist die Asiatische Tigermücke eine äußerst aggressive, tagaktive Mückenart, die einem das unbeschwerte Leben im Garten zur Hölle machen kann. In befallenen Gebieten wird man oft, sobald man einen Garten betritt, von vielen Mücken gleichzeitig angeflogen und gestochen. So macht das Spielen im Sandkasten, der Kaffeeklatsch oder die Grillparty keinen Spaß.
Indem Sie Tigermücken, die etwa in Ihrem Garten vorkommen, melden, können Sie aktiv zur Eindämmung beitragen. Im Idealfall machen Sie von dem Tier ein Foto, das gut belichtet ist und möglichst den Rücken der Mücke zeigt. Schicken Sie das Foto bitte per E-Mail an tigermuecke. @ biogents .com
Auf der Website des Mückenatlas stehen weitere Informationen – beispielsweise zu den Mücken im Allgemeinen oder der Methode, sie einzufangen – bereit. Bei Fragen können Sie sich auch gerne an das Ordnungsamt wenden.