8.1.2020 - Umwelt
Fürths Weg zur Klimaschutzstadt

Im Juli hat der Stadtrat wegweisende Beschlüsse zum Klimaschutz gefasst. Fürth soll – so das klar formulierte Ziel – zur Klimaschutzstadt werden. Doch bevor eine langfristige Strategie für ein Konzept – geltend für die Jahre 2020 bis 2030 – festgelegt wird, hieß es zunächst einmal, sich eine Übersicht über bisherige Maßnahmen und bereits definierte Projekte zu verschaffen. Hierzu hat das Amt für Umwelt, Ordnung und Verbraucherschutz eine Positionsbestimmung erarbeitet, die Oberbürgermeister Thomas Jung, Umwelt- und Klimaschutzreferent Mathias Kreitinger und infra-Geschäftsführer Marcus Steurer dieser Tage im Rathaus vorstellten.

Davon profitieren auch die nächsten Generationen: Auf einem ehemaligen Maisacker pflanzte die Stadtförsterei 5000 robuste Bäume zur Vergrößerung des Stadtwalds. Archivfoto: Ebersberger

„Wir wollen Schritt für Schritt, aber mit Ziel vorangehen und klare Maßnahmen festlegen, wie wir den Klimaschutz vorantreiben können“, so Kreitinger. Dabei sei vor allem wichtig, die Stadtgesellschaft miteinzubinden. Gehör finden etwa die Protestaktionen „Fridays for future“ und „Families for future“ im Rathaus. „Wir sitzen im gleichen Boot, lediglich die Zahl der Ruderschläge ist unterschiedlich“, so der OB.

 

Doch wo genau steht Fürth aktuell?

Erneuerbare Energien: „In diesem Bereich sind wir schon weit“, so Jungs Fazit. Wichtiger Partner: die infra fürth, die allein seit 2011 rund 30 Millionen Euro in umweltfreundliche Stromerzeugung investiert hat. Dank des Ausbaus regenerativer Energien wie Photovoltaik, Wind, Bio-Blockheizkraftwerke, Wasserkraft, Biomasse-Kessel und Deponiegasfackel können somit jährlich rund 40 000 Tonnen CO2 eingespart werden.


Energiesparmaßnahmen:

Die infra testet LED-Laternen mit Bewegungssensoren als energieeffiziente Lichtlösung. Bis 2025 soll die Beleuchtung für Fuß- und Radwege im Naturraum umgerüstet werden.


CO2-Einsparungen:

Laut Klimaschutzplan 2010 bis 2020 sollten die CO2-Emissionen im Vergleich zum Jahr 1990 um 23 Prozent reduziert werden. Dieses Ziel wird laut Berechnungen der Energieagentur Nordbayern, erreicht.


Verkehrswende und neue Mobilität:

Deutlich Luft nach oben gibt es beim Mobilitätsmix.  „Aktuell sind 15 Prozent der Fürtherinnen und Fürther mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs, zwölf Prozent mit dem Rad. Hier streben wir in den kommenden zehn Jahren 20 Prozent an“, so Jung. Ein zentrales Thema stellt dabei die langgeplante Verkehrswende dar, die dafür sorgen soll, dass immer mehr Menschen auf das Auto verzichten. Dazu beitragen sollen zum Beispiel Mobilitätspunkte, die Ausweisung von Fahrradstraßen, eine durchgängige Radverkehrsverbindung von der Südstadt bis in den zentralen Innenstadtbereich, Busbeschleunigungsspuren sowie neue Angebote im ÖPNV.


Stadtgrün sowie Natur- und Artenschutz

Zahlreiche Biotope, renaturierte Gewässer, Baumpflanzaktionen, Urban-Gardening-Projekte, veränderte Mähpläne oder Förderprogramme wie etwa „Der geschenkte Baum“ sorgen dafür, dass sich das Stadtklima positiv entwickelt.

Als zukünftiges Ziel – so hat es der Stadtrat vorgegeben – sollen zukünftig jährlich 5000 Bäume bzw. Sträucher neu angepflanzt werden.

Dass es auch in Zukunft Interessenskonflikte beim Thema Klima- und Umweltschutz geben wird, dessen ist sich der OB bewusst. „Wir wollen Maßnahmen nicht durchpeitschen.“ Vielmehr sei es eine wichtige Aufgabe, bei Konflikten zu moderieren.

 

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